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"Tour de France" - In fünf Tagen auf 2600 Km
quer durch Frankreich (Juli 2014)
Am Abend des 27. Juli traf ich mich mit einem Freund und dessen
Freundin in Trier, von wo aus wir mit Stopp in
Luxemburg weiter nach Frankreich fuhren.
Nach fast achtstündiger Fahrt
erreichten wir mitten in der Nacht bei strömendem Regen unser erstes Ziel, ein
ehemaliges Theater. Wir parkten den Wagen in sicherer
Entfernung und liefen bei noch immer starkem Regen und ohne viel zu sehen über
das Gelände. Der Zugang war etwas
abenteuerlich, aber lohnenswert.
Glücklicherweise war das Theater ringsum blickdicht zugemauert, so dass wir
den Saal im Inneren ausleuchten konnten. Hierfür
nutzten wir u.a. auch unzählige der Teelichter, die frühere Besucher hier zurückgelassen
hatten. Wenngleich dies mit einiger Arbeit verbunden war - ebenso, wie die
Teelichter anschließend logischerweise wieder zu löschen.
(Anm.: Ich bitte um
Verständnis, dass ich zu den Standorten der besuchten verlassenen Orte keine
genaueren Hinweise gebe, meine Gründe dafür sind
hier nachzulesen).
Noch vor Sonnenaufgang verließen wir das Areal und fuhren weiter zu einem verlassenen Schlösschen. Für das zum Teil bereits sehr zerfallene Anwesen interessierte sich offensichtlich schon seit etlichen Jahren niemand mehr. Schade um das einst schöne Gebäude.
Glücklicherweise änderte sich anschließend das Wetter; der Regen hörte auf und die Sonne kam durch. Perfekt, denn für den Rest des Tages war nötige Entspannung angesagt. Nach weiteren gut 2,5 Stunden Fahrt erreichten wir unser Hotel in Étretat an der frz. Atlantikküste. Das "Detective Hotel", ein Themen-Hotel, wirkte erst etwas "altbacken" und "antiquiert", aber ich mag so was ja. Jedes Zimmer war liebevoll im Still eines alten Krimi-Klassikers aus Film und Literatur gestaltet. Unser Zimmer stand unter dem Motto "Arsène Lupin" (dessen Autor aus Étretat stammte) - eingerichtet mit Kronleuchter, alten Pfeifen, antiken Betten uvm. Der Fernseher, der optisch ja gar nicht zum Rest gepasst hätte, war unsichtbar hinter (bzw. in) einem Spiegel angebracht, das Badezimmer versteckte sich hinter einer vermeintlichen Schranktür, ähnlich einer Geheimtür. Nach einer ausgiebigen Dusche machten wir uns auf zum 400 m entfernten Strand und ließen die Seele baumeln. Es war sehr beruhigend, einfach nur da zu liegen und im Klang der rauschenden Wellen zu entspannen. Mein Vorhaben, mit den Füßen ins Wasser zu gehen, endete allerdings mit einer hohen Welle und ich war bis zur Hälfte des Oberkörpers klatschnass. :D Dank Sonne und Wind trocknete meine Kleidung aber sehr schnell wieder. :) Am Nachmittag spazierten wir oberhalb der imposanten Steilklippen entlang. Hier war ich 2012 schon einmal, und bereits damals von der Landschaft so eingenommen, dass ich unbedingt wiederkommen wollte. Diesmal hatte ich im Gegensatz zu 2012 aber das Glück, dass am Abend die Ebbe ihren Niedrigstand hatte und ich somit auch unterhalb der Klippen durch die mächtigen Felsbögen gehen konnte. Ein wirklich wunderschöner Tag! Und auch den nächsten ließen wir entspannt angehen.
Zur Fotogalerie "Étretat 2014"
Diese verlassene Villa, ein Zufallsfund unterwegs, war zwar leider
unzugänglich, bot aber einen netten Fotostopp.
Nach zwei Fotostopps auf der Weiterfahrt
machten wir erneut einen Abstecher zu einem Schloss, das als solches jedoch gar nicht mehr
existiert. Seine Geschichte geht (bzw. ging) auf eine Burg aus dem 13.
Jahrhundert zurück und zuletzt wurde es als Heim genutzt. Im Zweiten Weltkrieg
bis auf die Grundmauern zerstört, existieren heute von dem einstigen Schloss nur
noch dessen verfallenen Nebengebäude.
Der vierte Tag begann nicht ganz angenehm. Unser entferntestes Ziel, eine
Schlossruine rund 300 Km von Paris entfernt, stand auf dem Programm. Ich wusste,
dass sie nicht zugänglich ist und so war sie von vorne herein nur als Fotostopp
eingeplant.
Die
Geschichte der Anlage reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück, wenngleich
die meisten heutigen Teile aus dem Wiederaufbau im 19. Jahrhundert
stammen. Vor rund 80 Jahren brannte das von einem Wassergraben umgebene Schloss aus. Als wir
nach ein paar rückseitigen Fernaufnahmen die Wiese vor dem Schloss betraten,
um noch ein Bild der Ruine ohne Bäume davor zu machen, kam kurz darauf ein äußerst ungemütlicher Zeitgenosse auf uns zu. Dermaßen
aggressiv habe ich noch keinen erlebt. Er hat uns auf Französisch
lautstark angeschrieen und übelst mit persönlichen Beleidigungen
beschimpft ("scheiß Deutsche", "verschwinde, du fetter Deutscher!"). Da hatte wohl
offensichtlich jemand nicht mit der Vergangenheit abgeschlossen. Jedenfalls gab es keinen Grund, uns
SO übertrieben anzugehen,
nur weil wir für eine Außenaufnahme 50 Meter(!) über eine Wiese gelaufen waren. Zumindest konnte ich
vor seinem Ausraster aber noch das Bild der schönen Vorderseite des
Schlosses machen.
Da ich ab und zu danach gefragt werde, noch ein
Hinweis in eigener Sache: Ich verschaffe mir grundsätzlich nirgendwo
gewaltsam Zutritt! Ist ein Anwesen verschlossen, so bleibt es das auch und
ich begnüge mich mit Außenaufnahmen! Ebenso betrete ein Gebäude nur dann, wenn
ich weiß, dass es verlassen ist. Oberster Grundsatz hierbei ist, an einem Ort
nichts zu verändern. Hierzu gehört auch, keine Abfälle zu hinterlassen und
selbstverständlich auch nichts zu entwenden! Ich mache in den "lost places"
nur Foto, da mich die außergewöhnlichen und nicht alltäglichen Motive
faszinieren.
"Dezent" übermüdet... ;)
Beim nächsten Objekt hatten wir hingegen
wieder Glück. Das seit den 80er Jahren verlassene Schloss aus dem 18. Jahrhundert, das zuletzt als Spital
diente, stand mitten im Nirgendwo. Im Inneren und insbesondere im Nebengebäude
war es teilweise leider ziemlich randaliert und es gab viele Graffitis, aber
ebenso fanden sich noch einige schöne Motive.
Die Restzeit nutzen wir nach einem weiteren Fotostopp (und anschließender
"Schmuse-Pause" mit Kätzchen auf einem Bauernhof) wieder zur Entspannung in
einem Park eines kleinen Städtchens.
Mittlerweile war bereits der fünfte und letzte Tag
angebrochen, die Zeit verging wie immer viel zu schnell. Wir hatten nur noch ein
Besichtigungs-Objekt - ein Schloss aus dem 19. Jahrhundert, welches seit nunmehr
10 Jahren leer steht. Die Farbgestaltung dessen Badezimmer würde ich mal als
"gewöhnungsbedürftig" bezeichnen. ;)
Nun standen mir nochmals insgesamt gut neun Stunden Rückfahrt
bevor. Aber auch diese waren irgendwann überstanden, wonach eine weitere schöne
Tour hinter mir lag.
Furchtbar, wie aufgeschwemmt ich zu dieser Zeit aufgrund einer
Kortison-Therapie aussah...
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